Man habe sich frühzeitig in Absprache mit der Stadt entschieden, den Start für den 3. Mai anzupeilen, sagt Christof Rapelius, Vorstandsvorsitzender des Kieler MTV, neben dem Kieler Turnerbund Brunswik (KTB) einer von zwei Kieler Vereinen, der als Modellprojekt ausgewählt wurde. Auch der KTB wird voraussichtlich erst Anfang Mai beginnen.
„Es gibt noch einige Vorbereitungen, die wir treffen müssen“, sagt Rapelius. Dazu gehöre sowohl der Ablauf der wissenschaftlichen Begleitung als auch die Zusammenarbeit mit einem Hygienebeauftragten des Gesundheitsamts der Stadt.
Möglich ist sogar eine Absage des Modellprojekts. Es besteht eine Rest-Unsicherheit, die laut Rapelius vor allem der Kurzfristigkeit der Bewerbungs- und Realisierungsphase geschuldet sei. „Wenn man Dinge plant, die am Ende nicht umgesetzt werden können, nützt das weder dem Verein noch dem Sport etwas.“ Auch müsse sich unter anderem die wissenschaftliche Begleitung im Rahmen des Modellprojekts mit der Praxis im Sportverein vereinbaren lassen.
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Modellprojekte Sport könnten in Kiel wegen der Sieben-Tage-Inzidenz wackeln
Eine Unwägbarkeit, auf die der KMTV keinen Einfluss nehmen kann: Für den Beginn der Modellprojekte muss die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Bewohner liegen. In Kiel lag der Wert am Dienstag bei 82,7 und damit über dem Landesdurchschnitt von 71,8. „Es ist wichtig, dass wir nun alles dafür tun, dass die Inzidenz unter 100 bleibt und die Modellprojekte Sport spätestens zum 3. Mai an den Start gehen“, sagt Stadtsprecherin Kerstin Graupner.
Klappt alles wie geplant, soll in der ersten Projektphase das KMTV-Sportzentrum in Falckenstein integriert werden. Dort will der Verein eine eigene Teststation einrichten. Zutritt zu dem Sportzentrum haben nur Vereinsmitglieder, die eine negativen Corona-Test vorweisen und sich vorher über das Online-Buchungsportal angemeldet haben. Am Standort in Falckenstein könne laut Verein im Rahmen des Projekts eine Auslastung von maximal 20 Prozent erreicht werden.
Thorsten Schmidt, am UKSH Leiter des Bereichs Sport- und Bewegungstherapie und an der wissenschaftlichen Begleitung der Modellprojekte beteiligt, hatte vergangene Woche betont, dass auch eine Maske beim Sport als Infektionsschutz in Betracht gezogen werden müsse. Doch das lehnen viele Sporttreibende ab.
Exoten vom Eckernförder SV: Fußballtraining mit Kontakt
Mit dem Modellprojekt bereits begonnen hat der Eckernförder SV: Fußballtraining mit 20 Spielern, zwei Trainern, Zweikämpfen, Schweiß, Grätschen. Montag war die U19, am Dienstag die U15 dran, am Mittwoch startet das Oberliga-Team der Herren. „Man glaubt es nicht, mit was für einer Freude die Spieler dabei waren“, sagt der ESV-Vorsitzende Jörg Meyer nach den ersten beiden Einheiten.
In vier Umkleidekabinen werden die Spieler getestet, nach 15 Minuten Warten auf das Ergebnis dürfen sie auf den Fußballplatz. 45 Minuten sind für die Prozedur vor dem Training eingeplant.