Olympiasieger Arnd Peiffer befürchtet nach seinem Ausfall am ersten Weltcup-Wochenende der Biathleten keine Folgen für den weiteren Verlauf des WM-Winters. „Es war kurz und heftig. Aber ich hoffe, dass es die Saison nicht so sehr beeinflusst“, sagte der 32-Jährige im schwedischen Östersund. Aufgrund eines viralen Magen-Darm-Infekts kam der Harzer in den Mixedstaffel-Rennen und im Sprint nicht zum Einsatz. Seinen Saison-Einstand will Peiffer am Mittwoch (16.15 Uhr/ZDF und Eurosport) im schweren Einzel geben.
Sport
Biathlon-Weltmeister Arnd Peiffer hofft auf ersten Saisonstart in Schweden
Veröffentlicht
7 Tagen vorauf
von
Paul
Biathlon-Saison 2019/20
:
Biathlon-Weltmeister Peiffer hofft auf ersten Saisonstart in Schweden
München Insgesamt zehn Stationen beinhaltet der Terminkalender für die Weltcup-Saison 2019/20. Highlight ist die Biathlon-WM. In unserem Telegramm halten wir Sie über alles Wichtige auf dem Laufenden.
Über 20 Kilometer hatte Peiffer im Frühjahr in Östersund den WM-Titel gewonnen, bleibt nun aber recht bescheiden. „Ich erwarte mir nicht ganz so viel, weil ich nicht weiß, wie ich den Einzel rumbringen kann“, sagte der Routinier: „Ich hab schon ein bisschen Substanz verloren durch den Infekt.“ Noch ist nicht ganz klar, ob er wirklich antreten kann, eine Entscheidung soll voraussichtlich am Dienstag fallen. Peiffer sagte jedoch: „Irgendwann muss ich den Saisoneinstieg finden und ich gehe jetzt nicht mit so hohen Erwartungen heran.“
Die vergangenen Tage habe er „hauptsächlich im Bett verbracht“. Am Sonntag gab es nur ein ganz leichtes Training, ehe der 32-Jährige am Montag die erste ernsthafte Einheit in Mittelschweden absolvierte.
+++++1. Dezember 2019+++++
Infos
Fragen und Antworten zum Biathlon-Weltcup 19/20. Foto: dpa/Robert Henriksson
Preuß sprintet auf Rang vier – Italienerin Wierer gewinnt
Franziska Preuß ist im ersten Einzelrennen der neuen Biathlon-Saison knapp an einem Podestplatz vorbei gelaufen. Die immer wieder von Verletzungen geplagte Bayerin blieb am Sonntag im Weltcup-Sprint von Östersund fehlerfrei und verpasste Rang drei nur um 7,3 Sekunden. Den Sieg nach 7,5 Kilometern sicherte sich die Italienerin Dorothea Wierer. Die Weltcup-Gesamtsiegerin verwies nach einer Strafrunde mit 8,6 Sekunden Vorsprung die mit zwei Fehlern belastete Norwegerin Marte Olsbu Roiseland auf Rang zwei. Dritte wurde die fehlerfreie Tschechin Marketa Davidova (+ 11,9 Sekunden).
Denise Herrmann, die in Östersund im März Verfolgungs-Weltmeisterin geworden war, rundete als Sechste nach einem Fehler (+ 22,1 Sekunden) den guten Auftakt im ersten Weltcup-Rennen nach dem Karriereende von Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ab. Preuß und Herrmann knackten gleich die WM-Norm. Für Vanessa Hinz (35.), Karolin Horchler (52.), Franziska Hildebrand (54. und Anna Weidel (67.) lief es hingegen nicht gut.
Preuß, die mit Erik Lesser in der Single-Mixed-Staffel schon auf Rang zwei gelaufen war, hat seit mehr als einem Jahr mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Im Sommer musste sie nach einer Verletzung an der Lunge pausieren. Umso erstaunlicher war ihr starker Saisoneinstieg.
Der Weltcup in Schweden geht für die Frauen nach drei freien Tagen erst am Donnerstag (16.20 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem Einzel über 15 Kilometer weiter. Zum Abschluss der ersten Station steht am kommenden Sonntag noch das erste Staffelrennen auf dem Programm.
+++++1. Dezember 2019+++++
Johannes Thingnes Bö siegt im Sprint – Johannes Kühn starker Sechster
Johannes Thingnes Bö aus Norwegen bleibt im Biathlon-Weltcup auch zum Start der neuen Saison das Maß der Dinge. Der Überflieger des vergangenen Winters siegte im schwedischen Östersund im Sprint über 10 km vor seinem Bruder Tarje. Johannes Kühn (Reit im Winkl) belegte einen beachtlichen sechsten Platz. Ansonsten enttäuschten die Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) im ersten Einzelrennen.
Bö triumphierte nach einer Strafrunde in 24:18,3 Minuten 19 Sekunden vor seinem Bruder (1). Bereits in Ruhpolding im Januar hatten die Bös einen Doppelsieg gelandet. Matwei Jelissejew (0/19,9 Sekunden zurück) aus Russland wurde Dritter.
Kühn präsentierte sich in der Loipe sehr stark und hatte nach zwei Strafrunden nur 28,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Johannes Thingnes Bö hatte im letzten Winter 16 Weltcups gewonnen und einen Rekord aufgestellt.
Benedikt Doll (Breitnau/1:28,7 Minuten) und Erik Lesser (Frankenhain/1:45,4) leisteten sich gleich vier Schießfehler und mussten sich mit den Rängen 24 und 33 begnügen. Simon Schempp (Uhingen/2/1:43,1) und Philipp Horn (Frankenhain/4/2:13,6) kamen auf die Plätze 32 und 57.
Um 15.30 Uhr gehen die Frauen im Sprint über 7,5 km an den Start. Am kommenden Mittwoch und Donnerstag folgen in Östersund die Einzelrennen sowie am Samstag und Sonntag die Staffeln.
+++++30. November 2019+++++
Deutsche Mixed-Staffeln — „War nicht so schlecht“
Dämpfer für die Mixed-Staffel, vielversprechender Auftakt für Franziska Preuß und Erik Lesser: Das Duo holte in der Single-Mixed-Staffel zum Start der Weltcup-Saison der Biathleten im schwedischen Östersund den zweiten Platz. Im letzten Schießen vergab Lesser sogar den Sieg. In der Mixed-Staffel musste sich das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) dagegen mit Rang sieben begnügen.
8 Bilder
So funktionieren die Biathlon-Disziplinen. Foto: dpa/Hendrik Schmidt
„Da haben wir zu viele Nachlader und Strafrunden gebraucht, das war zu viel. Aber an sich war der Tag nicht so schlecht. Franzi und Erik haben einen guten Job gemacht“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner in der ARD. Am Sonntag stehen beide Sprints auf dem Programm. Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) wird wegen eines Magen-Darm-Infekts erneut nicht am Start sein.
Preuß (Haag) und Lesser (Frankenhain) lagen nach einer Strafrunde und neun Nachladern 18,1 Sekunden hinter Schweden (2+11), das über 2×6+1,5 km in 36:42,1 Minuten siegte. Norwegen (1+16/40,4) wurde Dritter.
„Vom Ergebnis her war das ein schönes Rennen. Aber was ich beim letzten Schießen gezeigt habe, ärgert mich richtig. Das fühlt sich an wie eine Niederlage. Ich stehe da wie ein Dilettant“, sagte Lesser selbstkritisch. Preuss war dagegen mit ihrem Rennen „voll zufrieden. Das war ein schöner Einstand und wichtig fürs Selbstvertrauen.“
Nicht ganz so gut lief es im Anschluss für die deutsche Mixed-Staffel über 4×6 km. Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld), Denise Herrmann (Oberwiesenthal), Benedikt Doll (Breitnau) und Simon Schempp (Uhingen), der den angeschlagenen Peiffer ersetzte, leistete sich eine Strafrunde und 14 Nachlader und lag 2:20,9 Minuten hinter den siegreichen Italienern. Die gewannen in 1:05:04,0 Stunden (0+9) vor Norwegen mit Überflieger Johannes Thingnes Bö (0+15/4,1 Sekunden zurück) und Schweden (0+11/59,9).
Die laufstarke Herrmann konnte zwar als Zweite an Schempp übergeben. Dem 31-Jährigen war die monatelange Pause aber anzumerken. Er verlor mehr und mehr an Boden. „Das war zäh und alles andere als zufriedenstellend“, sagte Schempp. Doll sprach in der ARD von einem „gebrauchten Rennen“.
Im Sprint am Sonntag ruhen die Hoffnungen vor allem auf Verfolgungs-Weltmeisterin Herrmann. Die 30-Jährige soll nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier die neue deutsche Frontfrau werden.
+++++30. November 2019+++++
Preuß und Lesser sorgen für vielversprechenden Start mit der Single-Mixed-Staffel
Franziska Preuß (Haag) und Erik Lesser (Frankenhain) haben einen vielversprechenden Start in die Weltcup-Saison der Biathleten hingelegt, den Sieg in der Single-Mixed-Staffel aber im letzten Schießen verpasst. Das deutsche Duo belegte im schwedischen Östersund hinter den Schweden den zweiten Platz.
Schweden gewann das Rennen über 2×6+1,5 km mit zwei Strafrunden und elf Nachladern in 36:42,1 Minuten vor Preuß und Lesser (1+9/18,1 Sekunden zurück) sowie Norwegen (1+16/40,4). Noch vor dem letzten Schießen hatte Lesser in Führung gelegen, musste aber einmal in die Strafrunde. Damit warten die Deutschen auch nach der elften Single-Mixed-Staffel im Weltcup auf den Premieren-Erfolg.
„Vom Ergebnis her war das ein schönes Rennen. Aber was ich beim letzten Schießen gezeigt habe, ärgert mich richtig. Das fühlt sich an wie eine Niederlage. Ich stehe da wie ein Dilettant“, sagte Lesser selbstkritisch in der ARD. Preuss war dagegen mit ihrem Rennen „voll zufrieden. Das war ein schöner Einstand und wichtig fürs Selbstvertrauen.“
Um 15.00 Uhr gehen in der Mixed-Staffel Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld), Denise Herrmann (Oberwiesenthal), Benedikt Doll (Breitnau) und Simon Schempp (Uhingen), der den angeschlagenen Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) ersetzt, für den Deutschen Skiverband (DSV) an den Start. Am Sonntag stehen beide Sprints auf dem Programm.
+++++30. November 2019+++++
Fragen zum Dahlmeier-Rücktritt nerven Erik Lesser — „Da kriege ich Plaque“
Die deutschen Biathleten starten in die erste Saison nach dem Rücktritt von Laura Dahlmeier – aber Erik Lesser kann die Fragen zum Abschied der zweimaligen Olympiasiegerin schon jetzt nicht mehr hören. „Wenn mich jemand fragt, wie die Saison wird und dann mit Laura kommt, da kriege ich Plaque“, sagte der Ex-Weltmeister vor dem Weltcup-Auftakt am Samstag in Östersund im Fan-Chat auf der Facebook-Seite der Sportschau: „Das muss man nicht immer wieder hochholen. Erstes Jahr nach Laura oder so – das ist Quatsch.“
Dahlmeier hatte nach zweimal Gold und einmal Bronze bei den Olympischen Spielen 2018 sowie insgesamt sieben Titeln bei Weltmeisterschaften ihre Karriere im Mai beendet. Doch Lesser hat ohnehin eine eigene Sicht auf das Karriereende der Biathlon-Königin. „Laura Dahlmeier hat die Berglauf-WM mitgemacht und sie wird ‚Auf Schalke‘ dabei sein. Von Karriereende kann ja keine Rede sein“, sagte der 31-Jährige: „Von Comeback auch nicht, weil sie ja nicht zurückgetreten ist.“
Mit dem Ende der eigenen Laufbahn beschäftigt sich Lesser bereits, er strebt nach seiner aktiven Karriere einen Trainerposten an. „Ich habe mir schon Gedanken über meine Zukunft gemacht. Es ist alles schon in Sack und Tüten. Man wird mich nicht los. Mein Verband findet, dass ich einen ganz guten Trainer abgebe“, sagte der Thüringer: „Das war schon immer mein Wunsch.“ Auf welcher Ebene er coachen werde, sei ihm „aber jetzt noch egal“.
An der Seite von Franziska Preuß (Haag) startet Lesser (Frankenhain) am Samstag (13.10 Uhr/ARD und Eurosport) in der Single-Mixed-Staffel in die neue Saison.
+++++29. November 2019+++++
Peiffer verpasst Biathlon-Auftakt – Schempp ersetzt Olympiasieger
Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer verpasst den Auftakt in die neue Biathlon-Saison. Der 32-Jährige kann am Samstag (15.00 Uhr/ARD und Eurosport) in Östersund nicht wie zunächst geplant in der Mixedstaffel antreten und muss im ersten Saisonrennen aufgrund eines viralen Magen-Darm-Infekts kurzfristig passen. Wie der Deutsche Skiverband am Freitag mitteilte, wird Einzel-Weltmeister Peiffer durch Simon Schempp ersetzt. Der Schwabe tritt gemeinsam mit Karolin Horchler, Denise Herrmann und Benedikt Doll an. Ob Peiffer im ersten Sprintrennen des WM-Winters am Sonntag in Mittelschweden schon wieder dabei sein kann, soll erst am Samstag entschieden werden.
+++++27. November 2019+++++
Biathleten schauen ohne Dahlmeier nach vorne
Mehr als ein halbes Jahr liegt der aufsehenerregende Rücktritt von Biathlon-Königin Laura Dahlmeier nun zurück – höchste Zeit also, um endgültig abzuschließen. „Wir müssen nach vorne schauen, das haben die Mädels und die gesamte Mannschaft verdient“, fordert Bundestrainer Mark Kirchner im SID-Interview: „Ich verstehe die Diskussionen nicht, jede Karriere geht einmal zu Ende.“
Einfach übergehen zur Tagesordnung also? Kirchner weiß selbst ganz genau, dass das in diesem so besonderen Fall nicht möglich ist. Zwei Olympiasiege, sieben WM-Titel und 20 Weltcup-Erfolge fehlen mit einem Schlag im Team des Deutschen Skiverbandes (DSV), „Laura hat enorme Erfolge eingefahren“, gesteht Kirchner. Ihr Rücktritt im Alter von nur 25 Jahren „eröffnet aber auch neue Chancen. Wir konzentrieren uns jetzt nicht auf etwas, das war“.
Mit dieser Einstellung sind die DSV-Verantwortlichen in den vergangenen Jahren schließlich häufig gut und erfolgreich gefahren. Nach Uschi Disl kamen Kati Wilhelm und Andrea Henkel, dann kam Magdalena Neuner und zuletzt eben Dahlmeier. Wer die Lücke der Bayerin schließen soll, die als Grund für ihr Karriereende die fehlende „hunderprozentige Leidenschaft für den Profisport“ anführte, ist längst geklärt.
„Denise Herrmann wird dieses Jahr die absolute Frontfrau des Damenteams sein“, prophezeite Kirchner, der dabei die Erfolge der ehemaligen Langläuferin allein bei der zurückliegenden WM in Östersund aufzählt. Je einmal Gold, Silber und Bronze – das war eine bessere Ausbeute als die von Dahlmeier.
Passenderweise beginnt die neue Weltcup-Saison an diesem Wochenende mit den Mixed-Staffeln und den Sprints wieder in Östersund. Dem beschaulichen Ort in Mittelschweden also, der „mir irgendwie viel Energie gibt“, sagte Herrmann dem SID. Was vermutlich vor allem den wunderbaren Erinnerungen geschuldet ist.
Noch vor der famosen WM im März hatte Herrmann in Östersund schon 2019 mit den ersten beiden Weltcup-Siegen bewiesen, dass ihr Wechsel ins Lager der Skijäger goldrichtig war. In Windeseile schwang sie sie sich auch dank der Ratschläge von Dahlmeier zur Spitzenathletin und deutschen Nummer eins auf.
Eine ungewohnte Situation für die 30-Jährige, die damit aber umgehen kann. „Ich bin schon ein paar Jahre dabei und glaube, dass man auf die Aufmerksamkeit nicht zu viel Wert legen sollte“, sagte Herrmann. Der simple Grund: „Es ist zwar schön, aber auch riskant, weil man sich davon ablenken lassen kann.“
+++++22. November 2019+++++
Wilhelm hat „Angst“ um Biathlon-Nachwuchs
Die dreimalige Olympiasiegerin Kati Wilhelm blickt mit großer Sorge auf den deutschen Biathlon-Nachwuchs. „Das beobachte ich mit Angst“, sagte die 43-Jährige im Podcast der „Thüringer Allgemeinen“: „Ich mache einmal im Jahr ein Nachwuchscamp für junge deutsche Biathleten. Da gucke ich besonders auf die Thüringer und freue mich, wenn ich sie später wiedersehe. Leider ist nicht mehr die Breite da wie in den letzten Jahrzehnten.“
Die fünfmalige Weltmeisterin ist in ihrer Sportart noch immer auf der Höhe der Zeit, arbeitet auch in der anstehenden Saison wieder als Expertin für die ARD. „Zum Glück muss ich nicht mehr fit sein. Aber ich muss mich noch einlesen“, erklärte Wilhelm. Sie gehe davon aus, dass in der neuen Saison die großen Namen wie Martin Fourcade wieder eine Rolle spielen werden.
+++++23. Oktober 2019+++++
Olympiasiegerin Dahlmeier studiert Sport in München
Im Leben der Studentin Laura Dahlmeier kommt es mitunter zu komischen Begegnungen. Ein Kommilitone habe neulich von ihr wissen wollen, ob sie aus Österreich komme und Ski fahre, berichtet Dahlmeier, „und ob ich erfolgreich war“. Sie grinst. „Ja, so a bissl“, habe sie geantwortet.
In sechs Jahren im Weltcup hat die Ex-Biathletin 20 Einzelsiege gesammelt, 2017 gewann sie die Gesamtwertung. Stolze sieben WM-Titel hat Dahlmeier gewonnen, 2018 krönte sie ihre Laufbahn mit zwei olympischen Goldmedaillen. Ihr Rücktritt mit erst 25 Jahren im vergangenen Mai traf den Deutschen Skiverband (DSV) ins Mark. Erfolgreich? Also bitte!
Doch Dahlmeier wollte irgendwann raus aus dem Hamsterrad Leistungssport. „Ich hatte keine Lust mehr“, erzählt sie im Haus des Ski des DSV in Planegg. Im Frühjahr habe sie Ski und Gewehr in die Ecke gestellt und gedacht: „Das schaue ich jetzt erst mal ein Jahr nicht mehr an. Ich hatte dafür keinen Nerv mehr.“
Inzwischen ist Dahlmeier längst rückfällig geworden. Das Sportstudium an der TU München lastet sie nur geistig aus. „Es fällt mir schwer, stundenlang still zu sitzen“, gibt sie zu. Nach einem Anruf ihrer ehemaligen Teamkollegin Maren Hammerschmidt kramte sie im Sommer die Skiroller hervor, auch die Waffe hat sie längst wieder aus dem Schrank geholt. Am 28. Dezember wird sie an der Seite von Erik Lesser auf Schalke ihr Abschiedsrennen bestreiten. „Ich bin ganz gut gerüstet“, sagt sie.
„Per Zufall“ kam Dahlmeier außerdem zum Berglauf. Nach guten Ergebnissen bei lokalen Wettkämpfen meldete sich der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), das Ergebnis des Gesprächs: Dahlmeier wird Mitte November an der Langstrecken-WM in Argentinien teilnehmen. „Ich habe da ganz andere Ambitionen als bei einer Biathlon-WM“, sagt sie. Anstatt wie in ihrem alten Leben gewohnt die Medaillen anzugreifen, stehe „der Erlebnisfaktor im Vordergrund“.
Überhaupt verspüre sie „keine Sehnsucht“ nach dem Leistungssport, betont Dahlmeier. Aber eben einen unstillbaren Bewegungsdrang. Noch vor dem Medientermin war sie eine Stunde Laufen. „Ich ziehe die Turnschuhe an und bin glücklich“, sagt Dahlmeier, zur Jeans trägt sie ein pinkfarbenes Sportshirt und passende Laufschuhe.
Die inzwischen 26-Jährige ist noch immer so schlank und sehnig wie zu aktiven Zeiten. Dabei hat sie neben dem Sport unglaublich viel zu tun. Da ist das Studium in der Stadt, deren Anonymität sie schätzt. Da ist ihr erstes Kinderbuch („Die KlimaGang“), ihr Engagement für ein Klimaschutzprojekt („Eagle Wings“) – „nicht weil es hip ist“, sondern weil die Natur schlicht schützenswert sei.
Außerdem macht sie nach dem C- jetzt auch den B-Trainerschein, „irgendwann“ will sie ihr Wissen „an die richtigen Menschen weitergeben“. Und wann immer es ihre Zeit erlaubt, hilft sie ehrenamtlich bei der Bergwacht in ihrer Heimatgemeinde Garmisch-Partenkirchen aus. Dort verarzte sie „diejenigen, die zu viel Jagertee getrunken haben“, sagt Dahlmeier und lacht. So mancher Hilfebedürftiger soll beim Anblick der prominenten Ex-Athletin umgehend genesen sein, heißt es.
Im Winter will Dahlmeier auch im Weltcup vorbeischauen. „Das Herz für Biathlon ist groß“, sagt sie, und dass die WM in ihrem Lieblingsort Antholz leider in die Uni-Prüfungszeit falle. Ihren Erbinnen traut sie einiges zu. „Wir müssen uns keine Sorgen machen“, sagt Dahlmeier, „es wird weiter WM-Titel geben.“
+++++ 21. Oktober 2019+++++
Biathlon-Weltverband beschließt neues Regelwerk
„Es gibt kein Zurück. Wir haben eine neue Ära des Biathlon eingeleitet“, sagte der schwedische IBU-Präsident Olle Dahlin. Das einstimmig beschlossene Werk räumt einer unabhängigen Biathlon-Integritätsstelle (BIU) umfangreiche Rechte ein. Die Kommission soll zukünftig Fälle in den Bereichen Ethik und Anti-Doping-Kampf nicht nur untersuchen und verfolgen, sondern auch Befugnisse bei der Sanktionierung von Verstößen erhalten.
Bei von der BIU festgestellten Vergehen gegen Anti-Doping-Bestimmungen werde der Fall zur Urteilsfindung ohne Einmischung der IBU an die Anti-Doping-Abteilung des Internationalen Sportgerichtshofes (Cas) weitergegeben. „Jeder kann darauf vertrauen, dass alle potenziellen Probleme von einer starken unabhängigen Stelle behandelt werden“, sagte der Vorsitzende der externen Überprüfungskommission Jonathan Taylor.
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Milde bewirkt nichts in Moskau | ZEIT ONLINE
Veröffentlicht
12 Minuten vorauf
09.12.2019von
Paul
Russland ist angeblich für vier Jahre raus aus dem Weltsport. Das Land darf keine Großevents austragen, sich auch während dieser vier Jahre nicht als Gastgeber bewerben, die russische Antidopingagentur wird für diesen Zeitraum als non-compliant eingestuft. Russland darf als Nation nicht an den Olympischen Spielen in Tokio (2020), Peking (2022) und vielleicht auch nicht in Paris (2024) teilnehmen, ihre Athletinnen und Athleten müssen unter neutraler Flagge antreten, und können das nur, falls sie ihre Unschuld beweisen.
Das ist die Strafe der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada für das jahrelange russische Doping und die jüngsten dreisten Datenlöschungen in Moskau.
Der Weltsport hat genug vom notorischen russischen Betrug. Gedopt wird ja auch woanders, doch in den USA oder Deutschland werden selbst Ikonen wie Lance Armstrong und Jan Ullrich auch mal zu Fall gebracht. In Russland hilft der Staat beim Vertuschen. In seinem Ausmaß wird das System im historischen Vergleich allenfalls von der DDR übertroffen. Die Winterspiele von Sotschi 2014, bei denen Dopingproben nachts durch ein Loch in der Wand ausgetauscht wurden, waren sozusagen der gestreckte Mittelfinger Putins an den Rest der Welt.
Deswegen hat die Wada nun hart geurteilt, zumindest auf dem Papier. Doch Kritiker finden das Urteil zu milde, zumal bei der Verkündung in Lausanne einiges unklar blieb. Außerdem stehen die Maßnahmen unter juristischem Vorbehalt, der Internationale Sportgerichtshof Cas wird sich ausführlich damit befassen. Die Anwälte kommen also erst noch und fallen über das Urteil her.
Freilich, die Wada-Sanktionen sind kein Freispruch. Dass keine russische Fahne bei olympischen Siegerehrungen wehen darf, schmerzt die stolze Nation. Zudem wird die Zahl der Medaillengewinner, die aus Russland stammen, weiter sinken. Schon in Rio 2016 und 2018 in Pyeongchang haben weniger Russinnen und Russen teilgenommen. Speziell die Kerndisziplin Leichtathletik war betroffen. Und geht es nach der Wada, müsste Russland bei der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar, die Qualifikation vorausgesetzt, unter neutraler Flagge auflaufen.
Europameisterschaft 2020 ist nicht vom Wada-Spruch betroffen
Doch schon die Europameisterschaft 2020 ist nicht vom Wada-Spruch betroffen, obwohl sie sogar teilweise in Russland stattfindet. Solche Inkonsequenzen stehen auch im Biathlon bevor. Bei den Weltmeisterschaften der Skijäger muss Russland draußen bleiben, bei Weltcuprennen, die viel öfter ausgetragen werden, jedoch nicht. In vielen anderen Sportarten ist die Ungewissheit ähnlich.
Viele Athleten aus anderen Nationen, nicht nur aus dem Biathlon, haben sich mehr Strenge durch die Wada erhofft, sie wollen sich nicht mehr länger mit chemisch hochgezüchteter Konkurrenz messen. Die Interessenvertretung Athleten Deutschland e. V. spricht von „ungeheuerlichem Betrug und Vertuschungsversuchen“. In einer aktuellen Erklärung heißt es: „Die Prüfung, ob russische Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge an Wettkämpfen teilnehmen dürfen, muss so transparent, nachvollziehbar und streng wie möglich erfolgen.“
This is my speech at the WADA-meeting in Lausanne today.
I wanted sanctions that can not be watered-down.
I am afraid this is not enough.
We owe it to the clean athletes to implement the sanctions as strong as possible pic.twitter.com/Vh99KQsO3z— Linda H. Helleland (@Lindacath) December 9, 2019
Auch die norwegische Wada-Vizepräsidentin Linda Helleland forderte einen blanket ban, einen pauschalen Ausschluss des russischen Sports. Sie ist auch deswegen so unnachgiebig, weil Russland ein Wiederholungstäter ist, der selbst die vielen Putin-Freunde im globalen Sport enttäuscht. Über russisches Staatsdoping diskutiert das Internationale Olympische Komitee (IOC) seit fünf Jahren. Stets hat es ein Auge zugedrückt, doch Russland hat einfach weitergemacht. Milde bewirkt im Kreml nichts.
Und wenn sich erst der Cas, der als IOC-nah und damit indirekt putinnah gilt, mit dem Fall befasst, ist zu fürchten, dass noch einige Lücken entdeckt werden. Dann könnte das ohnehin nicht allzu strenge Wada-Urteil weiter aufgeweicht werden.
Sport
Max Häfner trifft gegen die HSG Wetzlar
Veröffentlicht
22 Minuten vorauf
09.12.2019von
TVB Stuttgart
Dem #TVB gelingt in einer wilden Partie gegen die HSG #Wetzlar ein Auswärtssieg! Max #Häfner traf dabei zum zwischenzeitlichen 20:18 und sorgte für die Wende in der Partie.
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Quelle
Sport
Warum die Russland-Sperre im Fußball nur die WM betrifft
Veröffentlicht
28 Minuten vorauf
09.12.2019von
Paul
Doping-Skandal
:
Warum die Russland-Sperre im Fußball nur die WM betrifft
Lausanne Russland ist von der Welt-Anti-Doping-Agentur für vier Jahre für alle großen Sportturniere gesperrt worden. Die Fußball-EM ist davon aber nicht betroffen.
Die EM-Spiele in St. Petersburg stehen nicht zur Debatte, aber bei der Fußball-WM in Katar wäre die russische Fahne nicht zu sehen. Der Strafenkatalog der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gegen Russland hat auf den Fußball unterschiedliche Auswirkungen. Die EM 2020 ist von der vierjährigen Sperre nicht betroffen, da es sich laut Wada um „ein regionales/kontinentales Sportereignis“ handelt. Dies trifft demnach auch auf das Champions-League-Finale 2021 in St. Petersburg zu. Die Europäische Fußball-Union Uefa hat zudem den Wada-Code gar nicht unterschrieben. Damit kann die russische Nationalmannschaft ohne Einschränkungen an der EM teilnehmen.
Anders verhält es sich im Weltfußball. Die genauen Konsequenzen sind noch unklar. „Die FIFA ist in Kontakt mit der Wada und der Vereinigung der olympischen Sommersportverbände, um das Ausmaß der Entscheidung in Bezug auf den Fußball zu klären“, teilte der Weltverband auf Anfrage mit. Da sich der Weltverband allerdings dem Wada-Code unterworfen hat, muss er dem Urteil vom Montag Rechnung tragen. Gemäß der Wada-Entscheidung dürfte bei der WM 2022 in Katar nur ein russisches Team unter neutraler Flagge teilnehmen, so sich denn die Mannschaft qualifiziert.
Infos
Die Konsequenzen der Strafe. Foto: AFP/ANDREJ ISAKOVIC
Das Szenario wäre dann vergleichbar mit der Mannschaft russischer Eishockey-Spieler, die bei Olympia in Pyeongchang unter neutraler Fahne Gold gegen Deutschland gewonnen hatte.
Die Wada hat Russland am Montag wegen der Manipulierung der Dopingdaten aus dem Moskauer Labor für vier Jahre gesperrt. Demnach wird die russische Anti-Doping-Agentur Rusada bis 2023 gesperrt. Athleten des Landes dürfen in diesem Zeitraum nicht unter der russischen Fahne, sondern nur als neutrale Sportler starten, wenn sie nicht in den Staatsdoping-Skandal verwickelt gewesen sind.
Dies gilt für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio und 2022 in Peking, die Olympischen Jugendspiele und Weltmeisterschaften von Sportarten, die den Wada-Code unterschrieben haben, sowie für sogenannte „Major Sport-Events“.
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Doping-Sperre für Russland: Angemessen, aber nur der Anfang – Kommentar

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